5 Fragen an: Jana Ritzen, die GlücksSchmiedin

Jana Ritzen unterstützt Menschen, sich von blockierenden Einstellungen, Gedanken und Handlungen abzugrenzen: für ein selbstbestimmtes Leben mit genug Freiraum für die eigenen Bedürfnisse und mehr Gelassenheit im Umgang mit sich selbst.

 

Bist Du hochsensibel und vielbegabt? Und seit wann weißt Du das?

 

Ich bin hochsensitiv und vielbegabt, ja. Beides ist mir schon lange bewusst. Bei der Hochsensitivität hat es lange gedauert, bis ich sie verstanden habe und bis ich dazu stehen konnte. Das hat damit zu tun, dass ich mich bei der Beschreibung von Hochsensiblen nie wirklich getroffen fühlte. Als mir dann vor einigen Jahren der Begriff Hochsensitivität über den Weg lief, fühlte ich mich sofort erkannt. Zu diesem Zeitpunkt war ich auch schon in der Lage, diese Begabung anzunehmen, ohne mich blöd dabei zu fühlen. Generell tue ich mich mit solchen Begriffen schwer, da sie meines Erachtens suggerieren, dass Hochsensible/Hochsensitive etwas Besondereres wären als Nichthochsensible/-sensitive. Oder dass sie eine besondere Last zu tragen hätten. Keines von beidem sehe ich so. 

 

Ich muss allerdings zugeben, dass die Beschreibung es mir erleichtert hat, mich selbst besser verstehen und annehmen zu können. Ich dachte nämlich lange, ich würde mir meine Hochsensitivität nur einbilden. Vor allem, weil ich sie oft nicht in Worte packen kann, weil sie sich auf einer anderen Ebene meines Bewusstseins abspielt. Grundsätzlich glaube ich allerdings, dass ALLE Menschen dazu fähig sind, diese Ebene wahrzunehmen.

 

Dein bisheriger Lebensweg war nicht gerade einfach, oder? 2005 hattest Du einen Burnout…

 

Ja, das stimmt. Ich habe es mir oft nicht einfach gemacht. :D Mein Burnout in 2005 war das Ergebnis verschiedener Entscheidungen in meinem Leben, die mir offensichtlich nicht gut taten. Als dann nichts mehr ging und ich einsehen musste, dass ich mich verrannt hatte, kapitulierte ich. Obwohl ich die Erfahrung niemandem wünsche, gehört sie zu den besten meines Lebens. Der Burnout war mein Weckruf! Und ich bin ihm ohne zu zögern gefolgt. Mein heutiges Leben ist nicht mehr mit dem zu vergleichen, wie es damals war. Damit meine ich nicht so sehr das Sichtbare als vielmehr meine innere Haltung mir selbst und dem Leben gegenüber.

 

Was hast Du daraufhin alles verändert?

 

In erster Linie habe ich angefangen, mir selbst Mitgefühl und Verständnis entgegen zu bringen anstatt mich ständig selbst zu verurteilen und fertig zu machen. Ich war sehr hart mit mir. Heute bin ich streng mit mir, aber nicht mehr hart. Das ist ein entscheidender Unterschied. Härte lässt keine Schwäche zu. Strenge sehr wohl. Härte verurteilt Dich für Deine Schwächen, Strenge nimmt sie an und fordert Dich auf, einen guten Weg zu finden, mit ihnen zu leben.

 

Was genau machst Du jetzt in Deinem Beruf als „GlücksSchmiedin“?

 

Als GlücksSchmiedin coache ich Menschen dabei, sich selbst besser anzunehmen und endlich NEIN sagen zu können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich habe meinen Fokus auf gesunde Abgrenzung und Selbstbehauptung gelegt, weil nach meinen Beobachtungen als Coach und Trainerin und meiner persönlichen Erfahrung hier die Hauptursache für beispielsweise einen Burnout liegt. Die Unfähigkeit, sich gesund abzugrenzen, ist weit verbreitet und hat vor allem mit einem mangelnden Selbstwertgefühl zu tun. Unser Selbstwertgefühl ist allerdings die Grundlage für ein gesundes und erfülltes Leben und spielt in allen unseren Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Wenn nicht sogar die wichtigste. Ich bin den Weg gegangen von einem praktisch kaum vorhandenen Selbstwertgefühl zu einem mittlerweile recht gesunden. Noch bin ich auf dem Weg und ich denke, ich werde es immer sein. Als GlücksSchmiedin möchte ich Menschen auf diesen Weg mitnehmen und mein Wissen und meine Erfahrung mit ihnen teilen, um ihnen zu zeigen und zu ermutigen, dass dieser Weg auch für sie möglich ist. 

 

 

Was genau ist Lachyoga und für wen ist es geeignet?

 

 

Lachyoga ist eine Möglichkeit, unabhängig von äußeren Umständen ins Lachen zu kommen. Beim Lachyoga lacht man, weil man weiß, dass es einem gut tut. So wie viele Sport treiben, weil sie wissen, dass sie sich danach besser fühlen. Genauso wie wir uns beim Joggen bewusst für das Laufen entscheiden anstatt darauf zu warten, dass uns ein wildes Tier verfolgt, entscheiden wir uns beim Lachyoga für das Lachen, anstatt darauf zu warten, dass uns eine komische Situation zum Lachen bringt. Es handelt sich wie bei Meditation, Sport oder Kunst um eine pro-aktive Tätigkeit, die unser körperliches, seelisches und geistiges Wohlbefinden fördert. Der Vorteil ist, dass Du es überall und zu jeder Zeit praktizieren kannst :)

 

Mehr von und über Jana unter www.diegluecksschmiedin.com

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